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Wald
Füllfederhalter

Da wo die Fulda ihre schönsten Bögen zieht,
umsäumt von dichtem Wald,
da wo dein Aug‘ nur Schönes sieht
und hundertfach das Echo schallt,
da liegt ein stiller kleiner Ort.
Der gastlich dich zur Ruhe lädt.
Du möchtest nimmermehr hier fort;
Sein Zauber hält dich früh bis spät.
Ist Büchenwerra dir bekannt,
der Wirt und seine Freundlichkeit?
Wenn nicht, komm an den Fuldastrand;
Verbringe hier deine Ferienzeit!

H. Ziegler


 

Wald

BÜCHENWERRA

In einer Schleife umfließt die Fulda den idyllisch gelegenen kleinen Ort unterhalb des Quillerwaldes.

Die erste offiziell anerkannte Nennung Büchenwerras erfolgte 1057 in einer Güterübersicht des Klosters Hersfeld; eine weitere erfolgte 1256, als das Kloster Breitenau- im heutigen Guxhagen- Güter in der Gemarkung „Buchenwerder“ – einem mit Buchen bewachsenen Werder (Halbinsel)- und die verfallene Kirche St. Kilian erwarb.

Allerdings wurde „Buchenwird“ in einer (angeblichen) Grenzübersicht des Klosters Hersfeld schon 786 genannt. Das ist durchaus möglich, da der heilige Kilian, der Apostel der Franken, - etwa 50 Jahre vor Bonifatius (um 723)- hier in Büchenwerra die Kapelle gebaut haben soll.

Im späten Mittelalter befand sich die Hälfte des Dorfes im Besitz des hessischen Landgrafens, die Teile davon einzelnen Adelsgeschlechtern, z.B. denen von Felsberg oder denen von Wolfershausen, zum Lehen gaben.

Nach Aufhebung des Klosters in 1527 wurde der gesamte Besitz der Vogtei Breitenau zugewiesen.

Wohl aufgrund seiner abseitigen Lage wurde Büchenwerra vom 30-jährigen Krieg (1618-1648) vollkommen verschont, während der 7-jährige Krieg (1756-1763) direkt oberhalb des Dorfes im Quiller ein heftiges Gefecht stattfand.

Jahrhundertelang hatte das Dorf durch eine Furt bzw. im Sommer durch eine Behelfs-Holzbrücke (Specke) eine Verbindung zu den Ländereien auf der Ellenberger Seite. Erst in 1965 wurde die erste Brücke gebaut, von der der blinde Heimatdichter Wilhelm Pfeiffer aus Körle in unserer nordhessischen Sprache, dem Platt, schrieb:

Mach`s gutt, du aale Wackel-Specke!
Die Biechenwerrd`schen honn `ne Brecke!

Übersetzt heißt das:

Mach`s gut, du alte Wackel-Specke!
Die Büchenwerrarer haben eine Brücke!

Heute ist Büchenwerra nicht nur durch seine herrliche Lage, durch das Handwerk der Binsen- und Bauernmöbelherstellung, sondern auch durch den guten Ruf seiner Gaststätten bekannt.

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